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Geschäftsbereich versichern
Im Geschäftsbereich versichern regulieren wir Schadenfälle, schätzen Versicherungswerte und kümmern uns um die Anliegen unserer Versicherten.
Schadenfälle
Schadenaufnahme am 6.12.2021, Wattwil
Auch 2021 waren unsere Schadenexpertinnen und -experten in vielen Fällen vor Ort im Einsatz, um das Schadensausmass festzustellen. So auch anlässlich einer Besichtigung vom 6. Dezember 2021 in Wattwil, wo wegen eines Brands ein Schaden von rund CHF 700'000.00 entstand:
Höchste Gesamtschadensumme seit fast 20 Jahren
Die Schadenbilanz 2021 ist ausserordentlich: Vor allem die heftigen Unwetter im Sommer, aber auch Schneedruckschäden und überdurchschnittliche Brandschäden trugen zu einer Schadensumme (Brand und Elementar) von insgesamt rund CHF 56.8 Mio. bei. Eine letztmals höhere Schadenbelastung geht auf das Jahr 2002 zurück. Insgesamt bearbeiteten wir im Berichtsjahr rund 7'880 Schadenfälle.
Schnee im Januar: höchste Schadensumme seit 1999
Die grossen Schneemengen hinterliessen innerhalb von wenigen Tagen (14. bis 18. Januar 2021) im ganzen Kantonsgebiet Schneedruck- und Schneerutschschäden in der Höhe von rund CHF 4.1 Mio. Der schneereiche Winter beschädigte damit rund 680 Gebäude. Letztmals höher war die Schadenbelastung durch Schneedruck und -rutsch im Winter 1999.
21.5
CHF Gebäudeschäden verursachten die Hagelschäden.
Unwetter im Sommer: Rekord bei Hagelschäden
Im Juni und Juli 2021 kam es mehrfach zu heftigen Sommergewittern. Diese brachten viele Hagel-, aber auch Sturm und Überschwemmungsschäden mit sich. Die Unwetter betrafen vor allem das Linthgebiet, Toggenburg, Rheintal und Fürstenland, aber auch andere Teile des Kantonsgebiets. Innerhalb von sechs Wochen waren sieben grössere Elementarereignisse zu verzeichnen (21./28./29. Juni und 10./24./25./26. Juli).
Allein die Hagelschäden verursachten rund 4'000 Schadenfälle und eine Schadensumme von rund CHF 21.5 Mio., was 68 % der Elementarschadensumme entspricht.
Elementarschäden stark überdurchschnittlich
Im Mehrjahresvergleich fiel das Elementarschadenjahr 2021 mit einer Gesamtschadensumme von rund CHF 35.6 Mio. stark überdurchschnittlich aus. Auch die Anzahl der anerkannten Schadenfälle war mit 6'047 ausserordentlich hoch. Eine letztmals grössere Gesamtschadensumme Elementar liegt über 20 Jahre zurück (Jahr 2000).
Elementarschäden | Summe | Anzahl |
Jahr 2021 | CHF 35.6 Mio. | 6'047 |
Langjähriges Mittel | CHF 14.3 Mio. | 3'340 |
Die hauptsächliche Schadenursache bei den Elementarschäden war Hagel.
Brandschadenfälle ebenfalls überdurchschnittlich
Die Brandschäden fielen mit 699 anerkannten Schadenfällen ebenfalls überdurchschnittlich aus. Auch die Gesamtschadensumme von rund CHF 21.1 Mio. lag rund CHF 5 Mio. über dem langjährigen Mittel.
699
Schadenfälle verzeichneten wir infolge von Brandereignissen.
Brandschäden | Summe | Anzahl |
Jahr 2021 | CHF 21.1 Mio. | 699 |
Langjähriges Mittel | CHF 16.1 Mio. | 640 |
Eine grosse Anzahl von 270 Brandschadenfällen (rund 38 %) war auf die Schadenursache Elektrizität zurückzuführen. Diese Brände führten zu Schäden in der Höhe von rund CHF 3.1 Mio.
Grösste Brandschadenfälle 2021
Schadensumme | Ort, Objekt | Ursache | Datum |
CHF 1.73 Mio. | Sargans, Recycling- und Entsorgungshallen | unbekannt | 10.04.2021 |
CHF 1.51 Mio. | Rorschach, Mehrfamilienhaus mit Laden | Rauchzeug | 11.02.2021 |
CHF 1.16 Mio. | Zuzwil, Gasthaus mit Wohnung | Kerzen | 15.11.2021 |
CHF 0.87 Mio. | Untereggen, Scheune | unbekannt | 18.11.2021 |
Brand Recycling-/Entsorgungshallen Sargans, 10.4.2021 (Bildquelle: Kapo SG)
Gebäude- und Grundstückschätzung
Auch 2021 legten wir die Versicherungswerte von Gebäuden und die Steuerwerte von Grundstücken fest. Dies im Rahmen der ordentlichen Neuschätzungen, die in der Regel alle zehn Jahre stattfinden. Ausserordentliche Schätzungen fallen auf Begehren der Eigentümerschaft oder bei der Ablösung von Bauzeitversicherungen an.
Gebäudeschätzungen 2021
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Schätzungen infolge erneuter Pandemie-Welle verschoben
Normalerweise führen wir bereits zu Jahresbeginn viele Schätzungen durch. Allein bei den Gebäuden führen wir für gewöhnlich ausserhalb der Hauptferienzeit um die 2'500 Schätzungen pro Monat durch, bei den Grundstücken sogar rund 3'500. Infolge der Pandemie mussten wir die Schätzungstätigkeit - wie bereits im Vorjahr - einstellen, dieses Mal vom 18. Januar bis zum 28. Februar 2021.
Dank der umsichtigen Planung der Grundbuchämter und dem grossen Engagement unserer Schätzungsteams konnten wir jedoch den eingehandelten Rückstand bis zum Jahresende wieder aufholen. So nahmen wir ab April weitaus mehr Schätzungen vor als im langjährigen Durchschnitt. Damit ist es uns gelungen, den bereits aus dem ersten Pandemiejahr 2020 entstandenen Überhang an fälligen Schätzungen nicht noch weiter anwachsen zu lassen.
Einige wenige Schätzungen mussten wir auf Wunsch der Eigentümerschaft hin absagen. Ansonsten konnten wir die Schätzungen unter Einhaltung des Schutzkonzepts vornehmen.
Durchschnittliche Schätzungstätigkeit trotz Pandemie
Insgesamt legten wir im Berichtsjahr für 21'483 Gebäude die Versicherungs- und für 33'746 Grundstücke die Steuerwerte fest. Bei den Gebäudeschätzungen liegt dieser Wert etwas unter, bei den Grundstückschätzungen knapp über dem langjährigen Durchschnitt.
Gebäude- und Grundstückschätzungen 2012 - 2021
Kundencenter
Einführung neues Schadenerfassungs-Portal
Im Zuge unseres laufenden Automatisierungsprojekts setzten wir im März 2021 das neue Schadenerfassungs-Portal inklusive neuem Online-Schadenformular in Betrieb. Das neue Online-Formular enthält mehr Informationen für unsere Kundinnen und Kunden. Zudem können unsere Versicherten im Rahmen der Online-Schadenanmeldung neu pdf- und jpeg-Anhänge übermitteln. Auch ist es möglich, mehrere Schäden in einer einzigen Schadenmeldung zu erfassen.
Unsere Mitarbeitenden im Kundencenter können die übermittelten Kundendaten neu in einer Web-Applikation bearbeiten, ergänzen und samt Anhängen den Schadenexpertinnen und -experten in der Applikation zur Verfügung stellen. In der neuen Web-Applikation ist es nun möglich, dass auch telefonische Schadenaufnahmen einfacher und rascher erfasst bzw. weitergeleitet werden.
Als infolge der Unwetter im Sommer über 4'000 Schadenfälle angemeldet wurden, hatte das neue System seine Bewährungsprobe. Es stellte sich heraus, dass es erfolgreich implementiert und wunschgemäss eingesetzt werden konnte.
Das neue Schadenerfassungs-Portal bedeutet einen Effizienzgewinn für unsere Versicherten (bei der Schadenmeldung) sowie auch für unsere Mitarbeitenden (im Rahmen der Datenbearbeitung).
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mehr Mutationsvorgänge im Datenbestand
als im Vorjahr
Mehr Datenmutationen als im Vorjahr
Die versicherungsrelevanten Daten im Gebäudebestand ändern sich laufend, was im Berichtsjahr zu über 106'755 Mutationen im Datenbestand führte. Im Jahr 2020 waren es rund 94'000 Mutationsvorgänge.
Wir legten auch im Berichtsjahr grossen Wert auf die Datenbestandsqualität und -sicherheit, damit wir jederzeit wissen, welches Gebäude zu welchem Wert wem gehört.